Laut Bauakte der Stadt Emsdetten wurde am 7. Juli 1887 der Antrag des Kaufmanns Stephan Schilgen zum Neubau eines Wohnhauses auf dem Grundstück Kirchstraße 40 öffentlich bekannt gemacht. Es wurde eine zweigeschossige, freistehende Putzbauvilla nach dem Entwurf des Architekten Wilhelm Rincklake errichtet. Schon im Jahr 1903 wurde die Villa nach einem Entwurf des Architekten H. Holtmann vergrößert und erhielt ihr jetziges Aussehen. Am 11. September 1984 wurde die Villa unter Denkmalschutz gestellt.
Die Villa entstand in der Blütezeit der Textilindustrie und ist mit anderen Villen für Emsdetten stilprägend. Sie gehört zur klassizistischen Richtung des Villenbaus und ist geprägt durch die konsequent zurückhaltende und strenge Verarbeitung der Formenelemente.
Der Rat der Stadt Emsdetten beschloss am 6. Oktober 1987 den Ankauf der Villa für 650.000 DM. Der zunächst vorgesehene und mit Landesmitteln geförderte Umbau der Villa Schilgen zu einem Begegnungszentrum wurde aufgegeben, als entschieden wurde, auf dem Gebiet der ehemaligen Fabrik Stroetmann ein Soziokulturelles Zentrum zu errichten. Der Rat der Stadt beschloss am 20. Juni 1989, die Villa als Stadtbibliothek zu nutzen und die dafür fehlenden Räume durch einen Anbau zu gewinnen. Eröffnet wurde die neue Stadtbibliothek am 18.12.1992.