Haus Alst ist der einzige Burgplatz in Horstmar, der noch heute voll bewohnt wird. Von der „Ritterburg Scagahoron“ in der Bauerschaft Schagern ist kaum etwas überliefert, die „Burg Horstmar“ wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, und von der „Grollenburg“ in Leer steht nur noch ein Teil der Wirtschaftsgebäude.
Nur das 1624 an der Stelle der damals abgetragenen Burg errichtete „Haus Alst“ glänzt noch immer in seiner ganzen Schönheit, einer Schönheit, die bestimmt wird durch die Specklagentechnik der niederländischen Renaissance als bestimmenden Baustil mit seinem steten Wechsel von rotem Ziegelstein und gelblichem Sandstein.
Sogar die Schornsteine wurden in dieser Technik ausgeführt. Als die Freiherrn von Westerholt dieses Herrenhaus errichteten, waren sie gleichzeitig Inhaber des Horstmarer „Deipenhofes“ als Burgmannslehen. Hieraus sind auch die engen Bindungen der gesamten Bauerschaft Alst an die Stadt Horstmar zu erklären, obwohl sonst die Alst zum Kirchspiel Leer gehört. Der Charakter der münsterländischen Parklandschaft ist hier gut zu erkennen: kleine Wälder und von Bäumen umstandene Höfe wechseln mit größeren landwirtschaftlich genutzten Flächen.