Die Schönheit der Landschaft um Rosendahl ließ Anfang des 17. Jahrhunderts den Ritter Jobst von Vörden ins Träumen geraten: Er sah vor sich ein Schloss mit einem Hauch südlicher Leichtigkeit, dessen schlanke Mauern sich anmutig im stillen Wasser der Gräfte spiegeln.
Der münstersche Bildhauer Gerhard Gröninger ließ diesen Traum in Darfeld Wirklichkeit werden: Aus dem gelben Sandstein, der heute noch in den nahen Baumbergen gewonnen wird, formte er, inspiriert von französischen und italienischen Vorbildern, im Stil der venezianischen Renaissance die herrlichen zweigeschossigen Bogenhallen, zierliche Sälen und Balustraden, gedrängte Rundbögen und meisterhaft behauene Kapitelle unter reichen Verzierungen.
So gestaltete er Schloss Darfeld zu einem einzigartigen Beispiel südländischer Baukunst im nördlichen Deutschland.
Nur träumen lässt sich heute davon, wie dieses Schloss wohl ausgesehen hätte, wenn Bauherr und Architekt sich nicht schon während der Bauzeit derart zerstritten hätten, dass letztlich nur zwei der geplanten acht Arkadenflügel fertiggestellt wurden. Dem Traum am besten nachspüren lässt sich am frühen Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen auf das nur von außen zu besichtigende Gebäude fallen.