Wildpferde Dülmen

Etwa 12 km westlich der Stadt Dülmen, im Merfelder Bruch, lebt schon seit frühesten Zeiten eine Herde wilder Pferde. Diese etwa 300 Tiere sind heute das einzige verbliebene Wildgestüt auf dem europäischen Kontinent. Vor 150 Jahren schufen die Herzöge von Croy den Tieren ein mittlerweile 350 ha großes Reservat und retteten so die Herde vor dem Untergang durch die fortschreitende Kultivierung und Aufteilung des Landes.
Die Tiere sind sich selbst überlassen, folgen ihren Instinkten und müssen mit der Witterung und dem Nahrungsangebot in ihrem Biotop zurecht kommen. So ist das Dülmener Wildpferd hart, anspruchslos und gesund geblieben.

Eine besondere Attraktion ist alljährlich am letzten Samstag im Mai der traditionelle Wildpferdefang. Viele tausend Besucher strömen dann in das Naturschutzgebiet und verfolgen, wie die einjährigen Hengste per Hand (!) und ohne Hilfsmittel aus der Herde herausgefangen werden. Die intelligenten, charakterfesten und zähen Dülmener Wildpferde sind als unkomplizierte Freizeitpferde sehr beliebt. Ihr wahrer Wert liegt aber in der gesunden Genfülle, die für die Pferdezucht in den kommenden Jahrhunderten von großer Bedeutung sein könnte.