Das NS-Dokumentationszentrum ist eine Einrichtung der Stadt Köln. Es wurde 1987 vom Rat der Stadt Köln beschlossen und hat seit 1988 seinen Sitz im EL-DE-Haus. Dort befand sich von Dezember 1935 bis März 1945 die Zentrale der Kölner Gestapo (Geheime Staatspolizei). Der Name (gesprochen L-D-Haus) geht zurück auf die Initialen seines Bauherrn, des Kaufmanns Leopold Dahmen, der das Haus bereits im Rohbau an die Gestapo vermietete, die es für ihre Zwecke umbaute. Vor allem wurden im Keller zehn Gefängniszellen eingebaut, auf deren Wänden noch heute eindrucksvolle und erschütternde Zeugnisse für Folter, Qualen und Todesängste, aber auch dem Kampfgeist der Gefangenen erhalten sind. In den letzten Monaten des Krieges wurden im Innenhof des EL-DE-Hauses mehrere Hundert Menschen, vor allem ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, hingerichtet.
Im Dezember 1981 wurde die Gedenkstätte Gestapogefängnis eröffnet. Seit Juni 1997 befindet sich in dem Haus die Dauerausstellung Köln im Nationalsozialismus mit Themen, die das gesamte politische, gesellschaftliche und soziale Leben Kölns in der NS-Zeit behandeln: Aufstieg und Machtergreifung, Gleichschaltung, Machtapparat, Inszenierte Volksgemeinschaft, Jugend, Zwischen Alltag und großer Politik, Religion, Rassenideologie, die Verfolgung von vergessenen Opfern wie Zwangssterilisierte und Euthanasie-Opfer sowie Asoziale und Homosexuelle, Sinti und Roma, Jüdisches Schicksal, Widerstand, Krieg, Zwangsarbeit, Kriegsende. Darüber hinaus werden u.a. Sonderausstellungen gezeigt, Veranstaltungen durchgeführt, pädagogische Angebote entwickelt, eine öffentliche Fachbibliothek unterhalten, Quellen und Materialien gesammelt, umfangreiche Datenbanken gepflegt und Publikationen veröffentlicht.
Das NS-Dokumentationszentrum widmet sich mithin als Gedenkort, Lernort und Forschungsort in einem dem Gedenken, Erforschen und Vermitteln der Geschichte Kölns im Nationalsozialismus. Es ist das etwas andere Museum Kölns, das an die dunkelste Zeit der Geschichte der Stadt erinnert.