Förderturm in Overath

Die beschleunigte Entwicklung des Erzbergbaus am Lüderich auf Bleiglanz und Zinkblende seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts erforderte einen leistungsfähigen Förderschacht, der den Bedingungen des Industriezeitalters entsprach. So begann 1892 die AG des Altenbergs (Vieille Montagne) mit dem Abteufen des Hauptschachtes auf dem nördlichen Rücken des Lüderich-Massivs. In mühseliger Handarbeit wurde der Schacht niedergebracht. Jedes Bohrloch zum Sprengen des harten Gesteins wurde mit einem Stahlbohrer und dem Treibfäustel von Hand hergestellt. Eine Trommelfördermaschine mit Dampfantrieb förderte das taube Gestein und später das Roherz zu Tage. Der ursprüngliche Förderturm wurde im Jahre 1936 durch die heutige Konstruktion ersetzt. Gleichzeitig legten die Bergleute die Dampfmaschine still und montierten eine leistungsfähige Trommelförderung mit Elektromotor in einem neuen Maschinenhaus. Die Förderseile liefen über die mächtigen Seilscheiben, die heute noch auf der obersten Plattform des Förderturms zu sehen sind, und trugen die Förderkörbe im Schacht. Im Jahre 1957 wurde die Schachtförderung erneut modernisiert und auf Höchstleistung mit einer Tagesförderung von 800 Tonnen gebracht.