Das Alte Rathaus bildet einen markanten Punkt im mittelalterlichen Stadtbild. Als Ausdruck des Selbstbewusstseins der Bürger wurde es 1546 im spätgotischen Stil erbaut, nachdem durch den großen Stadtbrand am 21. Juni 1540 ein Vorgängerbau zerstört worden war.
Ein Kleinod der Backsteingotik am Niederrhein wird das Alte Rathaus genannt. Der schlichte Ziegelbau ist durch seine harmonischen Proportionen mit gotischen Spitzbögen, die auf viereckigen Pfeilern ruhen, mit den Flachbogenblenden über den Obergeschossfenstern und dem steil aufragenden Walmdach sehr eindrucksvoll. Das Rathaus wurde ursprünglich mit einer vollständig offenen Erdgeschosshalle errichtet, die als Markthalle diente. Im Jahre 1756 wurde das Rathaus umgebaut, und die Bögen wurden zugemauert. Wahrscheinlich wurden dabei gleichzeitig Zinnenkranz und Ecktürmchen abgebrochen. Von diesem Umbau stammt die Jahreszahl über der Eingangstür.
Nachdem das Alte Rathaus im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden war, zog sein Wiederaufbau sich über viele Jahre hin. Am 18. Januar 1956 wurde das restaurierte Alte Rathaus feierlich eingeweiht. Der Saal im Alten Rathaus dient seitdem als „gute Stube“ der Stadt Erkelenz, in der Sitzungen des Rates der Stadt, Tagungen, Ausstellungen sowie Konzerte stattfinden, und in die die Stadt ihre Gäste zu Empfängen bittet.