Das südlich der Kirche angrenzende Fachwerkhaus beherbergt die bekannte Orgelbaufirma Müller-Speith, die 1848 als „Orgelbauanstalt Bernhard Speith“ in Rietberg gegründet wurde. Das stattliche Gebäude aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts mit zum Kirchplatz dreifach auskragendem Giebeldreieck gehört in die Reihe deutlich aufwendiger gestalteter Wohnhäuser der gräflichen Kanzleibeamten in Rietberg. Noch aus der Zeit der Beamtenfamilie Reinking stammt das Oberlicht eines barocken Portals. Um 1800 hatte der Rietberger Hofmaler Philipp Ferdinand Ludwig Bartscher einen Saal des Hauses mit Landschaftsmotiven ausgemalt, die leider nicht erhalten sind.