Gradierwerk in Salzkotten

Die Anlage wird mit dem Solewasser der nahen Quelle „Neuer Sprudel“ gespeist. Die Sole wird in eine große Rinne auf das Gradierwerk gepumpt, die wiederum die Rinnen an den Längsseiten über der Dornenhecke beschickt.
Aus den Kerben und Hähnen dieser Rinnen rieselt die Sole dann in die Dornen. Die herabfallenden Tropfen werden so zerkleinert (Aerosole), dass sie zur therapeutischen Freiluftinhalation genutzt werden können. Gradieren bedeutet, den Solegehalt des Wassers durch das mehrmalige Ablaufen lassen gradweise zu erhöhen.
Das frühere Gradierwerk, geplant und gebaut von Pfarrer Philipp Korte, hatte eine Länge von fast 600 Metern und wurde mit Aufkommen des Steinsalzes 1908 stillgelegt. Der gesamte Komplex wurde 1920/21 abgerissen.
Das Natrium-Chlorid-Wasser der Quelle „Neuer Sprudel“ ist als Heilwasser anerkannt und eignet sich zu Trinkkuren und Heilbädern. Sie wurde in den Jahren 1902/03 auf die Tiefe von 288 Metern gebracht und fördert nach letzten Messungen 1995 rund 16 Liter pro Sekunde mit einem Salzgehalt von ca. 1,2-1,4 Prozent.