Schloss Rheder – Brakel

Das Schloss Rheder in Brakel wurde im Jahre 1750 erbaut.

Das Herrenhaus zeigt sich von außen äußerst schlicht, deutet nur kurze Seitenflügel an.

Als besonders herausragend gilt das Treppenhaus. Ferner finden sich hier reich stuckierte Rokokoräume, von den gleichen Meistern ausgestattet wie die Schlösser Schwarzenraben und Hinnenburg. Besonders schön der oktogonale Mittelsaal, unter der Decke mythologische Darstellungen, an den Wänden Familienporträts.Hier können auch Eheeschließungen vorgenommen werden.

In einem Kabinett ist noch sehr schöne Chinatapete aus 1770 erhalten. In der Hauskapelle hängt ein Bild zur Erinnerung an Johann Moritz von Mengersen, der unter Prinz Eugen bei Belgrad in türkische Gefangenschaft geraten sein soll.

Die Vorburg erstreckt sich hufeisenförmig um das dahinterliegende Schloss; ursprünglich handelte es sich hier um eine Wasserburg. Dort ist ein kleines Husarenmuseum und seit mehr als 300 Jahren eine Privatbrauerei.

Der Stifter der Kirche, Burchard von Mengersen, ließ zur selben Zeit (wahrscheinlich ebenfalls durch Johann Conrad Schlaun) die Wirtschaftsgebäude des Schlosses neu aufführen.

Die Straßenfront erstreckt sich über fast 130 Meter und wird durch die mittlere Durchfahrt und die seitlichen Achteckpavillons harmonisch gegliedert.

In den Jahren 1968 bis 1973 wurde das Dach neu eingedeckt mit Wesersandsteinplatten, 1974/75 das Bauwerk verputzt und mit gelbem Farbanstrich versehen.

In der Organgerie des Schlosses kann man in Gruppen „wie zu Kaisers Zeiten feiern“.

Der Schlosspark wurde von Joseph Bruno von Mengersen in Form eines englischen Gartens angelegt. Der Park geht allmählich in den Wald des Siesebergs über. Die Wasserläufe, Teiche, Baumgruppen und Einzelbäume, eine Begräbnisstätte der Familie von Spiegel setzen ständig neue Akzente. Die Ansammlung alter Baumriesen – mehrhundertjährige Eichen und Buchen – waren mit ein Grund, den Park 1949 zum Naturschutzgebiet zu erklären.

Seit 2007 gehört der Park zum Europäischen Gartennetzwerk EGHN und zählt somit zu den schönsten Gärten Europas. Die Künstler Henri Coole und Jenny Holzer schufen im Park auf den dort liegenden Baumriesen mit eingeschnitzten Gedichten ein vergängliches Kunstwerk, das Kunstkenner aus der weiten Region anzieht.