Der Longinusturm ist ein 32 Meter hoher Aussichtsturm, der vom Baumberge-Verein zwischen 1897 und 1901 auf dem Gipfel des 187,61 m hohen Westerbergs errichtet wurde.
Als Baumaterial wurde Baumberger Kalksandstein gewählt, der noch heute in den Steinbrüchen in der direkten Umgebung des Longinusturmes abgebaut wird.
Anfang der 1950er Jahre wurde der Turm für das Fernmeldewesen mit einem architektonisch unpassenden Aufbau mit darin integrierter Aussichtsplattform und Antenennanlagen aufgestockt.
Auf dem Longinusturm führte 1952 Reinhold Holtstiege erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg erstmalig in Westdeutschland öffentlich Fernsehen vor. Da der Longinusturm seinerzeit über keinen Stromanschluss verfügte, erfolgte die Stromversorung des Geräts über einen Umformer, der von einer Autobatterie gespeist wurde.
Später diente der Longinusturm als Fernsehsendeanlage des Senders Nottuln. Allerdings genügte er wegen seiner geringen Höhe nicht mehr den Ansprüchen und so wurde in unmittelbarer Nachbarschaft ein 182 Meter hoher Stahlrohrmast errichtet, der in 70 und 143 Meter Höhe abgespannt ist. Dieser Mast wurde 2005 durch einen 181,2 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast ersetzt, der in 47, 97 und 147 Meter Höhe abgespannt ist, da der alte Mast offenbar nicht in der Lage war, eine Sendeantenne für DVB-T zu tragen.
1992 erhielt der Turm noch eine Windmessanlage auf der Spitze. In der Nähe des Turms wurden von 1993 bis 1994 zwei Windkraftanlagen und eine weitere Sende-Anlage errichtet.