In der äußersten Südwestecke des halbmondförmig angelegten mittelalterlichen Stadtgrundrisses befindet sich der einzige erhalten gebliebene Turm der alten Stadtbefestigung. Das halbrunde Gebäude, der im 14. Jahrhundert aus Rüthener Grünsandstein errichtet wurde, erhielt aus dem Volksmund seine Bezeichnung aufgrund seiner Funktion als Kerker und Folterkammer in der lang dauernden Phase Rüthener Hexenprozesse im 16. und 17. Jahrhundert und ihrer schauerlichen Begleitumstände. Im Sauerland wurden zu der Zeit etwa 600 Menschen als Hexen verurteilt. Etwa die Hälfte der angeblichen Hexen waren Männer. Von den 102 Menschen, die in Rüthen wegen Hexerei angeklagt wurden, haben nur zwei die Verhöre und die grässliche Folter überlebt.