Förderturm Franziska Schacht in Rösrath

Schläge von Meißeln und Spitzhacken dröhnen durch das Dunkel der Schächte, die Luft ist dick und trocken vom Staub des Gesteins. Von Schmutz und Schweiß überzogen graben sich die Männer immer tiefer in den Berg, auf der Jagd nach den kostbaren Erzen. Rund 2000 Jahre haben die Menschen tief im Lüderich, einer Hügelkette im Bergischen Land, nach kostbaren Metallen gesucht. Einer der letzten Zeugen dieser Bergbautradition ist der Förderturm Franziska-Schacht in Rösrath-Hoffnungsthal.
237 Meter geht der Franziska-Schacht in die Tiefe, der als vierter Schacht der Grube Lüderich 1892 niedergebracht wurde. Wesentlich tiefer, als die alten Römer je gegraben haben, die im 1. Jahrhundert nach Christus auf der Suche nach Blei- und Silbererzen ihre Spuren in der Gegend hinterlassen haben. Auch im 13. Jahrhundert lässt sich Bergbau am Lüderich nachweisen und 1518 schließlich erteilte Herzog Johann von Jülich offiziell die Erlaubnis, in einem „berchwerk in unsem berge, der Loederich genant, allerlei erze zu finden“. Erst der Dreißigjährige Krieg stoppte 1618 diese Suche.