Zugegeben, in NRW gibt es viel Spannendes zu erleben, gerade in kultureller Hinsicht. Dennoch ist es sinnvoll, zwischendurch über seinen eigenen Tellerrand hinauszuschauen und sich mithilfe eines Bildungsurlaubs zusätzliche Kompetenzen anzueignen. Speziell das Lernen von Sprachen stellt dabei einen wichtigen Aspekt dar. Ein guter Grund also, sich mit dem Thema genauer auseinanderzusetzen.
Wo möchte man seinen Bildungsurlaub machen?
Wenn es darum geht, eine Fremdsprache zu lernen, ist es natürlich am sinnvollsten, das vor Ort zu tun. Das bedeutet beispielsweise, dass für Spanisch ein Bildungsurlaub in Spanien den meisten Sinn ergibt – und natürlich trifft Ähnliches auf Französisch, Italienisch und Co. zu.
Wer jetzt aber denkt :„Alles klar, dann trete ich einfach meine Reise an und dann wird schon alles gut gehen“, irrt. Denn tatsächlich sollte man sich vorher unbedingt schlau machen, welcher Kurs eigentlich für einen geeignet ist und einem einen echten Mehrwert bietet. Das bedeutet, dies zunächst im Hinblick auf die Sprachkompetenz-Stufe und die terminliche Gestaltung des Kurses genauer in Erfahrung zu bringen. Dabei kann man sich aber beispielsweise von einer Spanisch Sprachschule im Vorfeld beraten lassen. So findet man viel schneller das individuell zu einem selbst passende Modell.
Das Ziel sollte also sein, erst den Sprachkurs und dann den Ort zu wählen. Schließlich ist nichts deprimierender als wenn man feststellt, dass in puncto Umgebung alles super ist – und dann ist doch kein passender Kurs dabei.
Warum wird die Bildung im Bildungsurlaub so groß geschrieben?
Das liegt unter anderem daran, dass der Bildungsurlaub – als Mittel zur Weiterbildung – nicht im Rahmen des privaten Urlaubs, sondern zu den offiziellen Arbeitszeiten stattfindet. Dafür stehen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern innerhalb eines Jahres fünf beziehungsweise innerhalb von zwei Jahren zehn Tage zur Verfügung. Die NRW-Bildungsurlaub-Regelung sieht zudem vor, dass das Gehalt vom Arbeitgeber weitergezahlt wird, die Kosten für die Weiterbildung aber von den Beschäftigten übernommen werden müssen. Es ist daher sicherlich auch im eigenen Sinne, dann einen Sprachkurs zu belegen, an dessen Ende man wirklich zusätzliche Fähigkeiten erworben hat.
Auf was muss man noch im Planungsvorfeld achten?
Ganz wesentlich ist, dass beim Bildungsurlaub-Beantragen alles glatt geht. Dazu gehört, dass man berücksichtigt, dass für die Bewilligung das Bundesland zuständig ist, in dem sich der Arbeitsplatz befindet. Der Wohnort spielt in diesem Zusammenhang aber keine wesentliche Rolle. Will heißen: Wer in Nordrhein-Westfalen wohnt, aber in Rheinland-Pfalz arbeitet, hat es mit anderen bürokratischen Maßstäben zu tun als derjenige, bei dem sich das Wohn-Arbeitsplatz-Verhältnis umgekehrt verhält.
Bei einem Arbeitsplatz in Nordrhein-Westfalen hat das zur Konsequenz, dass prinzipiell nur Weiterbildungsorte aufgesucht werden dürfen, die höchstens 500 km von der NRW-Landesgrenze entfernt liegen. Ausnahmen gibt es jedoch für Gedächtnisorte oder Gedenkstätten, die sich mit dem Nationalsozialismus und seiner Aufarbeitung beschäftigen.
Plant man also einen Bildungsurlaub in einem romanischsprachigen Land, sollte man sich unbedingt rechtzeitig – mit mehr als drei Monaten Vorlauf – mit einer kompetenten Sprachschule vor Ort in Verbindung setzen, um festzustellen, ob eine gesonderte Beantragung möglich sein könnte. Aber Achtung: Es gibt keine Garantie dafür, dass das in jedem Fall so ist.
Darüber hinaus müssen die Fortbildungskurse bei einem Weiterbildungsträger stattfinden, der eine Anerkennung im Rahmen des Arbeitnehmerweiterbildungsgesetzes (AWbG) erhalten hat – und auch der Kurs selbst muss entsprechend zertifiziert sein.
Lange Rede, kurzer Sinn: Je nach Reiseziel bietet es sich an, sich erst auf den Bildungsurlaub zu freuen, wenn man wirklich alle bürokratischen Hürden gemeistert hat. Immerhin ist dies unter anderem im Hinblick auf einen Spanisch-Sprachkurs unter Umständen gar nicht so ganz einfach. Trotzdem lohnt es sich, wenn man andere Sprachen und Kulturen kennen und schätzen lernt. Und das ein solcher Kultur-Technik-und-Wissenstransfer keine ganz neue, aber sicherlich eine schlaue Idee ist … dafür ist unter anderem das Römermuseum Xanten ein gutes Beispiel!